Radon in der BodenluftDie Messung der Radon-Aktivitätskonzentration in der Bodenluft stellt ein wichtiges Werkzeug dar, um das geogene Radonpotential und das daraus resultierende Radonrisiko für ein Gebiet oder ein konkretes Baufeld ableiten zu können. Schon vor über 20 Jahren wurden Erkenntnisse aus Forschungsvorhaben vom Bundesamt für Strahlenschutz zusammengefasst und Radonkarten für Deutschland, einzelne Bundesländer, Kommunen, Städte oder Gemeinden erstellt. Derzeit laufen weitere Projekte im Zusammenhang mit der Festlegung der Radonvorsorgegebiete in verschiedenen Bundesländern.In den meisten Fällen werden zuerst „Radonkarten“ herangezogen, um eine eventuelle Betroffenheit abschätzen zu können. Die derzeit verfügbaren Karten zeigen eine nur eine recht grobe Übersicht. Die Karten basieren auf Daten von relativ wenigen Messpunkten und zeigen rein statistische Zusammenhänge bzw. Wahrscheinlichkeiten auf. Daher kann eine Prognose des Radonrisikos auf Basis von Radonkarten für ein individuelles Baufeld nicht abgeleitet werden.Im Mittelpunkt der Radon-Bodengasmessung steht ein geeignetes und bewährtes Verfahren, um die Radon-Aktivitätskonzentration (Rn-222) in der Bodenluft zu messen. Zusätzlich wird die Gaspermeabilität messtechnisch bestimmt. Beide Messgrößen werden zu einem geogenen Radonpotential verrechnet und sind ein Maß für die statistische Wahrscheinlichkeit des Radoneintritts in ein Gebäude. Entsprechende technische und rechnerische Vorgaben sind in der DIN EN ISO 11665-11 (2020) und dem Forschungsvorhaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS-SW-24/18, 2018) beschrieben.Wir führen Radon-Bodengasmessungen seit über 20 Jahren durch und beraten Sie in Bezug auf die weitere Vorgehensweise.Aktuell wurden im Zeitraum 2019/2020 Messungen der Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft an 179 Messorten in NRW in den Regierungsbezirken Münster, Düsseldorf und Arnsberg untersucht. Weitere 76 Messorte wurden in Oberbayern im Jahr 2020 untersucht. => siehe Radon-Check Bodenluft